Startseite > Brandgefahr, Wärmedämmung, WDVS > Styropor an der Fassade – brennende WDVS

Styropor an der Fassade – brennende WDVS

Aus der Rubrik „Altes aufgewärmt und als Neu verkauft“ berichtet der Spiegel am 28.11.2011 unter dem Titel „Styropor-Platten in Fassaden. Wärmedämmung kann Hausbrände verschlimmern “ über ein Problem, das unter dem Suchbegriff „Brennende WDVS“ behandelt wird und schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat. Genau gesagt, sind es 6 Jahre seit dem schrecklichen Styropor-Brand in Pankow Heinersdorf, zu dem richtigbauen.de damals bereits auf der Seite „Brennende WDVS“ berichtet hat und seitdem etwas um andere Aspekte und Fälle ergänzt hat.

Falls sich der Autor (Hr. G. Purtul) oder das NDR Team als die neuen Brandschutzsachverständigen betätigen wollen, sei hier vor dem Gerede um die „Brandschutzriegel“ gewarnt. Die so genannten Brandschutzriegel aus Mineralwolle (Schmelzpunkt: > 1000°C, Klasse A = nicht brennbar nach DIN 4102) funktionieren auch nur in der Theorie – wie so viele der Märchen und Legenden, die rund um die Wunderwaffe WDVS gerankt werden.

Machen Sie einen simplen Test: legen Sie sich Probekörper aus Styropor, aus Mineralwolle und aus Holzfaserdämmung aus und beflammen Sie sie mit einer Propangasflamme o.ä. Styropor schmilzt und fackelt weg, Mineralwolle fackelt ab wie Zuckerwatte (immerhin ohne zu schmelzen) und die Holzfaserdämmung (B = brennbar nach DIN 4102) glimmt lediglich auf der Oberfläche. Hier muss man sich schon Mühe geben und Geduld zeigen, bis sich mal eine Flamme bildet. Dasselbe gilt übrigens für Zelluloseflocken.

Man muss ja nicht gleich von Lüge oder Betrug reden, die Mineralwolle brennt ja nicht – sie ist eben halt nur „weg“. Man darf sich aber doch fragen, wie eine verschwundene Mineralwolle einen Feuerwiderstand aufrecht erhält und somit das empfindliche Styropor schützen soll. Im Ernstfall wird das leider so aussehen, wie in dem beschriebenen Versuch. Da helfen auch all die gesundheitlich unbedenklichen (!) Brandschutzmittel nicht, welche den Minrealfusseln beigemischt werden.

Nun kann man ja darüber philosophieren, wer hier wo recherchiert hat – insbesondere bei einem schlecht über stiefmütterlich bis gar nicht bzw. schön geredeten Thema, das mit unübersehbarer Einsamkeit auf einer Internetseite seit 6 Jahren etwas ausführlicher behandelt wird. Gut ist, dass nun endlich auch unsere eher gleichgeschalteten und maulkorbbehangenen Medien es sich wagen, mit einigen Wahrheitsportiönchen an die Öffentlichkeit zu gehen. Immerhin durfte der erstaunte Mitbürger bereits von Plusminus erfahren, dass der ganze Dämmwahn ein einziger Schwindel ist.

Zurück zum Thema. Brennende WDVS, aus dem Inhalt:

  • Brennende WDVS I: Großbrand Pankow Heinersdorf, 2005
  • Brennende WDVS II: Katowice, 2006
  • Die Fachleute zum Thema Brandschutz (2006)
  • „Polystyrol-Platten brennen in 20 Sekunden lichterloh“ (2008)
  • Strafanzeige gem. §319 StGB betr. Styropor Fassade (10.2009)
  • Gefahr gebannt, dank der neuen Systeminfo (12.2009)
    Link zur Seite bei richtigbauen.de

Zitate aus dem Spiegel Artikel

„Bereits 2005 hatte der Großbrand eines Hauses in Berlin für Aufsehen gesorgt – die mit Polystyrol gedämmte Fassade hatte den Brand nach Beobachtungen von Zeugen erst so richtig angetrieben.“

„Warum ging der Test anders aus als die offiziellen Experimente des Zulassungsverfahrens?“ – Gute Frage. Oder ist es eine naive Frage?

Fazit: Man könnte sich totlachen, wenn es nicht so traurig wäre.

ähnlicher Artikel:

Brennende WDVS: der Fassadenbrand von Delmenhorst

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..