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Wärmedämmung: Wie aus Häusern Brandfallen werden

Inzwischen scheint die gute alte ARD zur Hochform aufzulaufen. Das Magazin Panorama hat sich des Themas „Brennende WDVS“ angenommen. Ein Muss für jeden, der sich für brennende Styropor Fassaden interessiert. Was bekommen Sie geboten? Ein Video, das Sie brennend interessieren wird, vom Fassadenbrand in Frankfurt. Dazu ein ernüchterndes Interview mit der Feuerwehr, das auch dazu beiträgt, die Lügenmärchen vom Brandriegel zu entlarven. Die Styroporfassade fackelt auch mit diesem Nonsense ab. Dann kommen einige – mehr oder weniger sinnfreie und oft gedroschene – Sprechblasen von den Dämmstoff- und Energieeinsparexperten Merkel, Ramsauer und Altmaier.

Dann das traurige Ergebnis der abgebrannten Fassaden in Delmenhorst. Weiterhin etwas Abwiegelei von einem Dämmstoffhersteller; man kennt das Gequatsche. Es folgt der Bericht zu einem Brandtest – nicht vom DIBt und deshalb mit ordentlich loderndem Feuer (wie in der Praxis). Sozusagen ein „unseriöser“ Test, weil er das Dämmstoffkartell der Lüge überführt.

Es wird auf das verlogene Brandriegel-Gefasel vom DIBt eingegangen (statt Lügen sagt man beim NDR:  Theorie) . Aber: Theorie lastige und vermutlich getürkte Tests im Labor im Auftrag der Dämmstoffindustrie sind das eine. Die Praxis wie im Main in Frankfurt, das andere. Nichts ist so wahr wie die Praxis.

Das interessiert jedoch die Handlanger der Dämmstoffindustrie im Bauministerium nicht: „Mir ist nicht wichtig, was der Feuerwehrchef sagt.“ Na, das ist doch bombig, was Herr Bomba da ablässt. Realitätsverweigerung nennt man so etwas. Es ist eben noch nicht genug passiert.

Aber: bei ca. 1 Mio. gedämmter Häuser in Deutschland und 100.000 m² Zuwachs p.a. nimmt die Wahrscheinlichkeit zu, dass Ihr Haus auch mal dran ist. Wenden Sie sich dann vertrauensselig an den Bundesbauminister, egal wie der dann gerade heißt. Oder an den Nikolaus.

Panorama: Lügenbarone und die Praxis der brennenden WDVS
Wärmedämmung: Wie aus Häusern Brandfallen werden
(Sendung vom 05.07.2012, 22:37) 

Nachwort: ich glaube eher der Einschätzung des Feuerwehrchefs und vom Gesülze eines Staatssekretärs (20 Jahre bei der Freiwilligen Feuerwehr!) halte ich wenig, wenn es eh nur um Berichte aus dem Paralleluniversum geht bzw. um artig nachgebetete Botschaften der Dämmstoffhersteller. Aber dennoch: es steht Ihnen frei, eine andere Sicht auf die Dinge zu haben, wenn es um brennende WDVS geht.

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Möchten Sie wissen, was den smarten Herrn im Bundesbauministerium nicht interessiert? Die Frankfurter Feuerwehr berichtet:

„Gegen 17:06 Uhr wurde die Feuerwehr Frankfurt zu einem Feuer auf eine Baustelle in der Adickesallee gerufen. Auf Grund der Brandausbreitung an der Außenfassade des Gebäudes und der weit sichtbaren starken Rauchentwicklung, wurden sofort die Alarmstufen erhöht.

Aus noch ungeklärter Ursache kam es im Bodenbereich eines sechsgeschossigen Gebäudes in unmittelbarer Nähe der Hausfassade zu einem Feuer. Dabei schlug das Feuer über einen Baum auf die Hausfassade über. Mit hoher Geschwindigkeit breitete sich der Brand über die gesamte Fassade, welche mit neuem Isoliermaterial versehen war, aus.

… Der giftige Brandrauch stieg auf Grund der Thermik sofort in die Höhe.

… Durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr gelang es einen Totalverlust des Gebäudes zu verhindern.

… Die Feuerwehr schätzt den entstanden Schaden auf Rund 500.000 Euro.“

Presseinformation der Feuerwehr Frankfurt am Main
Fasadenbrand an einem Wohn- und Geschäftshaus
Dienstag, den 29.05.2012

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Es kann doch sein, was nicht sein darf.

Das kann doch einen teuer bezahlten Dämmstoff-Spezi nicht erschüttern: „Mir ist nicht wichtig, was der Feuerwehrchef sagt. Ich war selber 20 Jahre Mitglied einer Freiwilligen Feuerwehr. Wenn eine Brandsperre eine entsprechende Breite hat und wirklich gut eingebaut wurde, wirkt sie auch.“ (Zitat Bomba.).

Tja, da muss es sich wohl um einen Fall von Massensuggestion bei den 80 Frankfurter Feuerwehrleuten gehandelt haben. Da waren die halt aus Jux und Dollerei unterwegs und haben ein Feuer gelöscht, das es gar nicht gab. Und das böse Fernsehen muss wohl Feuerbilder getürkt getrickst haben, so etwas wie Spezialeffekte außerhalb des Krimis. Denn: Dämmfassaden brennen nicht. Sagen zumindest BMVBS, DIBt und die Dämmstoffindustrie (kann sein, dass die Reihenfolge vertauscht ist).

  1. Anonymous
    16.07.2012 um 11:06

    Wieviel darf Sicherheit Kosten?

    Dämmstoffe aus EPS (expandiertem Polystyrol) besitzen den größten Marktanteil, wenn es
    die energetische Ertüchtigung von Fassaden geht. Bedingt durch den niedrigen Preis der am Markt verfügbaren Produkte sind sie oft die erste Wahl des Bauherren.

    Die Sicherheit wird gegen den Preis abgewogen.
    Wer die billigste Lösung baut, kann nicht hohe Qualität und Sicherheit erwarten!

    Aber:
    Fassaden müssen nicht mit brennbaren Produkten gedämmt werden.

    Es gibt durchaus nichtbrennbare Produkte, welche zum Dämmen einer Fassade verwendet werden können, z.B. Mineralfaser oder Schaumglas.
    Diese sind nichtbrennbar und ermöglichen Lösungen, die die Gefahr für Leib und Leben im Ernstfall erheblich reduzieren.

    Ein Beitrag über Lösungen, die im Brandfall keine giftigen Substanzen freisetzen oder die Brandausbreitung tatsächlich verhindern, wäre durchaus interessant. Nur wer ausreichend informiert ist, kann sich auch bewusst für Qualität entscheiden.

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    • 16.07.2012 um 12:36

      Es fehlt der Hinweis auf:
      – mineralische Dämmplatten
      – Holzfaser WDVS.

      Das Problem dabei: diese Materialien werden nicht von der BASF hergestellt.
      Daher werden sie nicht von der Dämmstoffpropaganda erfasst.

      Es geht aber nicht allein um den Gefährdungsaspekt.
      Wichtige Argumente contra EPS sind:
      – keine Recycling, Entsorgung als Sondermüll
      – dadurch ungelöste Zukunftsprobleme
      – Kondenswasserbildung und fehlende Kapillarität
      – schön gerechnete Einsparpotenziale
      – Tauwasser an der Oberfläche
      – dadurch entweder Algen oder ausgewaschene Pestizide

      Somit ist das Zeug weder wirtschaftlich noch ökologisch.

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  2. E. Müller
    13.07.2012 um 09:35

    Neubauten strotzen nur so vor schweren Mängeln

    Sind neue Häuser grundsätzlich besser als alte? Eine neue Studie weckt Zweifel. So wurden bei Untersuchungen im Schnitt 18 schwere Mängel pro Bau gefunden – vor allem bei Statik, Rohbau oder dem Dach.

    http://www.welt.de/finanzen/immobilien/article108273943/Neubauten-strotzen-nur-so-vor-schweren-Maengeln.html

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  3. C. Bremehr
    10.07.2012 um 16:41

    Wie stellt sich eigentlich die Feuerversicherung dem Thema WDVS? Wird demnächst die Feuerpolice für Häuser mit WDVS entsprechend der angepassten durchschnittlichen Schadenshöhe teurer? Was rollt da für eine Lawine auf uns zu?

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  4. Uwe Kügler
    10.07.2012 um 16:27

    Gas sparen macht Gas teuer!

    Mein Versoger LxxxExxxxxx führt in den Garant-Tarifen einen Mindestverbrauch von 7.500 kWh/Jahr ein. Jeder Abnehmer, der weniger verbraucht zahlt also immer die 7.500 kWh, auch wenn weniger verbraucht wird.
    Energiesparen wird also bestraft!

    Weiteres Beispiel LxxxGas Garant:
    Abnahmemenge 14.500 kWh/Jahr bei 7,26 ct/kWh ohne Grundgeb. = 1052 EUR / Jahr
    Abnahmemenge 15.500 kWh/Jahr bei 6,43 ct/kWh ohne Grundgeb. = 996 EUR / Jahr

    Fazit:
    Wer mehr verbraucht wird belohnt: 1000 kWh/Jahr mehr verbrauchen und 56 EUR dabei sparen.
    Ein weiterer Grund, das Haus wegen angeblicher Kosteneinsparung nicht zu dämmen … letztlich ist der Verbraucher der Dumme und zahlt doppelt drauf.

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  5. Simone Altfeld
    10.07.2012 um 15:02

    Mit diesen Maßnahmen (unwirtschaftliche und brandgefährliche Wärmedämmung, von Remmel in NRW durchgepeitschte unsinnige Sanierung von Kanal-Hausanschlüssen / Dichtheitsprüfung / Funktionsprüfung, e.t.c.) wird das gesetzliche Rahmenwerk zum Zwangskonsum mit darauf folgender Enteignung der Bürger zementiert.
    Wer sich nicht wehrt – lebt verkehrt – und wird verbrannt in seinem Haus.

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  6. Ein Deutscher
    09.07.2012 um 16:53

    »Jede Regierung wird von Lügnern geführt,
    und nichts von dem, was sie sagt,
    sollte geglaubt werden«

    I. F. Stone, 1870

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  1. 17.10.2015 um 06:03
  2. 23.02.2014 um 13:25
  3. 31.12.2012 um 08:46
  4. 14.10.2012 um 08:47

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