Speichern statt dämmen
Die Wärmespeicherfähigkeit von Baustoffen ausnutzen
Ein Stein, der von der Sonne beschienen wurde, fühlt sich immer noch angenehm warm an, wenn die Sonne längst untergegangen ist. Dies st ein einfaches physikalisches Prinzip, denn je schwerer, je kompakter ein Material ist, desto mehr nimmt es Wärmeenergie auf, speichert sie und gibt diese als Strahlung wieder an eine kühlere Umgebung ab. Anders ausgedrückt: Massive Ziegelbauten dämpfen die Temperaturamplitude und sorgen für eine Phasenverschiebung des Temperaturverlaufs. Das bedeutet im Winter, dass es drinnen angenehm warm ist und im Sommer bleibt es im Inneren angenehm kühl. Die Menschen im Mittelmeerraum bauen seit Jahrtausenden nach diesem Prinzip. Deshalb gehören dort beispielsweise massive Gebäude aus gebranntem Ton zur Lebens- und Baukultur.
Nachhaltige Gebäude haben eine hochwertige Gebäudehülle Ich verweise in diesem Zusammenhang immer wieder gern auf das mehrfach preisgekrönte und vielfach diskutierte Bürogebäude 2226 von Baumschlager Eberle Architekten – nicht nur, weil es aufgrund seiner enormen thermischen Speichermasse dank 76 Zentimeter starkem, zweischaligem Ziegelmauerwerk ohne Heizung, technische Lüftung und Klimatisierung auskommt, …“
13.12.2018 | Ausgabe Dämmtechnik 12/2018
Speichern statt dämmen: Wir müssen anders bauen!
CLEMENS KUHLEMANN, Deutsche Poroton
Grafik: Massive Baustoffe dämpfen die Temperaturamplitude und sorgen für eine Phasenverschiebung des Temperaturverlaufs. Je kleiner sich die Schwankung der Außentemperatur im Inneren auswirkt, desto günstiger für die Bewohner. / Grafik: Prof. Jens P. Fehrenberg, Hildesheim
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