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Gaspreise sinken – aber nicht für die Haushalte

raeuberDas hat inzwischen auch der letzte mitbekommen: Erdöl und Erdgas unterlagen einem enormen Preisverfall bei den Rohstoffpreisen. Etwas davon ist an der Tankstelle zu merken. Nur die mit Gas heizenden Haushalte merken noch nichts von fallenden Preisen für die Endverbraucher.. Ja, wie kommt das wohl?

„Auf den Märkten ist der Gaspreis 2014 deutlich gesunken. Laut einer Studie im Auftrag der Grünen konnten Händler insgesamt eine Milliarde Euro sparen. Doch Verbraucher profitierten kaum. Vor allem auf dem Land wurden demnach überhöhte Preise gezahlt.“
„Der letzte Winter, der zu mild war, und der Schiefergasboom in den USA: Beides hat die Gaspreise innerhalb kurzer Zeit in den Keller sinken lassen. Doch der Verbraucher hat offenbar kaum einen Vorteil.“
Aus: Studie im Auftrag der Grünen, Niedrige Preise – nur für die Gashändler, Von Bettina Nutz, WDR, ARD-Hauptstadtstudio, 30.12.2014, Link zur „ard“

Nun scheuen wir uns um bei denen, die es am besten wissen. Der BDEW wartet mit Daten und Fakten auf, seinen Reim kann sich jeder selbst darauf machen. Die Grafiken sind größer hinterlegt, klicken Sie auf die Bilder. Die Vorlagen erhalten Sie als PDF beim BDEW.

Monatlicher Erdgasverbrauch in Deutschland
Quelle: BDEW, Stand 01/2015
* vorläufig
2014: 823 Mrd. Kilowattstunden*
(Veränderung zum Vorjahr insgesamt: -13%)bdewmonatlichererdgasverbrauch2014zu2013

Erdgasverbrauch in Deutschland 2000 bis 2014
in Mrd. Kilowattstunden
Quelle: AG Energiebilanzen, BDEW, Stand: 12/2014bdewerdgasverbrauch2000bis2014

BAFA-Grenzübergangspreise für Erdgas
in Cent/kWh
Quelle: BAFA, Stand: 10/2014bdewbafagrenzuebergangspreisefuererdgas

Gaspreise Haushalt – ohne Steuern, Abgaben und Umlagen
Cent / kWh
Jahresverbrauch 5.556-55.556 kWh (20-200 GJ)*
Quelle: Eurostat Stand: 1.Halbjahr 2013 (Durchschnitt)

bdewgaspreiseohnesteuern

Gaspreise Haushalt – inkl. Steuern, Abgaben und Umlagen
Cent / kWh
Jahresverbrauch 5.556-55.556 kWh (20-200 GJ)*
Quelle: Eurostat Stand: 1.Halbjahr 2013 (Durchschnitt)

bdewgaspreiseinklusivesteuern

Steuer- und Abgabenbelastung bei Erdgas für Haushalte
Anteil der Steuern am Gaspreis
BDEW, 06.11.2014

bdewanteildersteuernamgaspreis

Erdöl statt Erdgas?
Bitte hier:
Erdölreserven, Heizölpreis: Zusammensetzung u. Entwicklung

  1. 29.07.2020 um 07:59
  2. André
    30.12.2015 um 15:57

    BDEW zu aktueller Studie zur Entwicklung der Gaspreise (28.12.)

    Berlin, 28. Dezember 2015 – „Die in dem Papier unterstellten niedrigen Beschaffungskosten sind in der Realität so nicht erzielbar. Der Autor wählt für seine Berechnungen faktisch die Preise im kurzfristigen Gashandel – dem so genannten Spotmarkt. Auf dem Spotmarkt werden Gasmengen gehandelt, die spätestens am nächsten oder übernächsten Tag geliefert werden müssen. Damit verlangt der Autor von den Gasversorgern, dass sie ihre gesamten Gasmengen erst wenige Tage vor der Lieferung an die Kunden einkaufen – eine Hochrisikostrategie für die Unternehmen und die Verbraucher. Im kurzfristigen Handel wird üblicherweise nur eingekauft, um kurzfristige Schwankungen bei der Nachfrage nach Gas auszugleichen – beispielsweise um mehr Erdgas in einer kurzfristig auftretenden Kälteperiode zu beschaffen.

    Maßgeblich für den Gashandel sind auch aus Gründen der Versorgungszuverlässigkeit längerfristig gehandelte Gasmengen – so genannte Terminprodukte. Hier wird Erdgas längere Zeit im Voraus eingekauft. Die Preise auf diesem Markt sind wesentlich weniger stark gesunken als die Spotmarktpreise, die der Studienautor gewählt hat.

    Die Beschaffungskosten allein machen zudem nur einen Teil des Erdgaspreises für Haushaltskunden aus: Der Endkundenpreis hängt nur zu etwas mehr als der Hälfte von den Beschaffungskosten ab. Neben diesen Einkaufskosten für Erdgas setzt sich der Preis auch aus den Netzentgelten sowie den Steuern und Abgaben auf Erdgas zusammen. Die Netzentgelte entwickeln sich regional oft sehr unterschiedlich. Zum Teil sind steigende Netzentgelte für 2016 zu erwarten, die die Gaslieferanten dann in ihrer Kalkulation berücksichtigen müssen.

    Grundsätzlich gilt: Die Gaspreise bilden sich im Wettbewerb. Auf dem Gasmarkt hat sich ein intensiver Wettbewerb entwickelt: Die Verbraucher haben heute die Wahl zwischen zahlreichen alternativen Erdgas-Tarifen und Anbietern. In über 90 Prozent der Netzgebiete beliefern 31 oder mehr Gaslieferanten Letztverbraucher. Immer mehr Haushaltskunden in Deutschland nutzen die Möglichkeit, ihren Energieversorger zu wechseln. Zudem steht Erdgas im Wärmemarkt auch in einem Preis-Wettbewerb mit anderen Energieträgern wie zum Beispiel dem leichten Heizöl. Auch dies beeinflusst die Preisbildung.“

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  3. 04.12.2015 um 10:22

    PRESSEMITTEILUNG des Statistischen Bundesamtes (DESTATIS) Nr. 435 vom 27.11.2015

    Grenzpreis für Gas 2014: – 4,2 % zum Vorjahr

    WIESBADEN – Der Grenzpreis für Gaslieferungen an Letztverbraucher lag im Jahr
    2014 bei 4,07 Cent je Kilowattstunde. Wie das Statistische Bundesamt
    (Destatis) nach vorläufigen Angaben weiter mitteilt, ist der Grenzpreis damit um 4,2 % gegenüber dem Jahr 2013 gesunken – damals hatte er 4,25 Cent je Kilowattstunde betragen.

    +++

    Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) ist im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes unter http://www.destatis.de/presseaktuell zu finden.

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  1. 04.05.2015 um 06:01

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