Erdölreserven erreichen Rekordniveau
IWO: Versorgung auf Jahrzehnte hinaus gesichert
Aktuelle Daten zeigen: mit gut 217 Milliarden Tonnen befinden sich die weltweiten Erdölreserven auf Rekordniveau. Weitere 410 Milliarden Tonnen stehen als Ressourcen zur Verfügung. Die Versorgung mit dem kostbaren Rohstoff ist damit auf Jahrzehnte hinaus gesichert.
Erdöl ist der Motor unserer Zeit. Kraftstoffe, Kunststoffe, Chemieprodukte und nicht zuletzt Heizöl werden aus ihm gewonnen. Umso größer ist die Sorge, dass der wichtige Rohstoff in absehbarer Zeit knapp wird. Die beruhigende Nachricht: Die Erdölversorgung ist auf Jahrzehnte hinaus gesichert. Das belegen aktuelle Daten der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR).
Deren Auskünften zufolge liegen die sicheren Erdölreserven weltweit bei gut 217 Milliarden Tonnen und damit so hoch wie noch nie zuvor. Zur Jahrtausendwende waren es noch 140 Milliarden Tonnen. Die Ölreserven haben sich damit innerhalb einer Dekade deutlich erhöht – obwohl auch der Verbrauch gestiegen ist. Das liegt zum einen an der Entdeckung und Erschließung neuer Lagerstätten, zum anderen aber auch an technischen und wissenschaftlichen Fortschritten. Letztere ermöglichen die Erdölförderung beispielsweise auch in schwerer zugänglichen Gebieten.
Legt man den globalen Ölverbrauch von aktuell knapp vier Milliarden Tonnen jährlich zugrunde, würden die heute bekannten Erdölreserven noch über 50 Jahre reichen. Diese einfache Rechnung stellt aber nur eine Momentaufnahme dar und ist daher wenig aussagekräftig. Tatsächlich dürfte der Zeitraum deutlich größer sein. Denn bei der Angabe der Ölreserven werden lediglich die Vorkommen berücksichtigt, die zurzeit durch Bohrungen bestätigt und mit den zur Verfügung stehenden Mitteln wirtschaftlich förderbar sind.
Doch es existieren auch Gebiete, in denen Erdöl zwar nachgewiesen ist, sich aber eine Förderung mit derzeitiger Technik noch nicht rentiert. Diese fallen unter die so genannten Ölressourcen. Dazu zählen auch Gebiete, die geologisch noch nicht exakt erfasst sind, in denen man aber Vorkommen vermutet. Diese Ressourcen bringen es auf weitere 410 Milliarden Tonnen. Neue Technologien oder Bohrungen können dann dafür sorgen, dass solche Ressourcen zur Reserve hochgestuft werden.
Aus heutiger Sicht reichen deshalb die Ölvorräte auf der Welt aus, um auch einen steigenden Bedarf für weit mehr als 100 Jahre zu decken. Zu diesem Schluss kamen die rund 5.000 Experten beim World-Petroleum-Congress im arabischen Doha. Ihrer Auffassung nach wird das Zeitalter des Erdöls irgendwann zu Ende gehen, weil der Rohstoff aufgrund neu entwickelter Alternativen nicht mehr gebraucht wird – und nicht, weil die Reserven zur Neige gehen.
IWO, 2012
Fördermaximum noch lange nicht erreicht
Erdölreserven größer als je zuvor
Natürliche Rohstoffe wie Metalle und Erdöl sind im Laufe der Jahrhunderte zu einem unverzichtbaren Bestandteil unseres Lebens geworden. Umso größer ist deshalb die Sorge, dass ihr Vorrat irgendwann erschöpft ist. Vor allem im Falle des Erdöls hält sich hartnäckig die sogenannte „Peak Oil“-These, nach welcher die weltweit förderbare Menge an Öl bald ihren Höhepunkt erreicht hat und anschließend stetig abnimmt.
Die Auswertungen der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) belegen, dass der Welt das Öl noch lange nicht ausgeht. Obwohl der weltweite Verbrauch kontinuierlich steigt, haben sich die gesicherten Vorkommen seit 1940 regelmäßig erhöht und liegen derzeit bei rund 217 Milliarden Tonnen – das sind 77 Milliarden Tonnen mehr als noch zur Jahrtausendwende. Hinzu kommen weitere geschätzte 410 Milliarden Tonnen in geologisch noch nicht erfassten oder technisch schwer zugänglichen Gebieten. Diese Mengen reichen selbst bei einem weiterhin steigenden Bedarf für mehr als 100 Jahre.
Dennoch warnen Verfechter von „Peak Oil“ seit Jahrzehnten vor dem Versiegen der Ölquellen. „Peak Oil“ bezeichnet den Punkt, an dem das Fördermaximum eines einzelnen Ölfeldes erreicht ist. Der Geophysiker Marion King Hubbert übertrug dieses ursprünglich nur für typische konventionelle US-Öllagerstätten konzipierte Rechenmodell auf die globale Erdölproduktion – und prophezeite 1974 das Erreichen des weltweiten Fördermaximums zur Jahrtausendwende. Diese und weitere Vorhersagen haben sich als falsch erwiesen.
Mit dem neuesten Energiebericht der Internationalen Energieagentur (IEA) hat sich die Hypothese um ein Fördermaximum einmal mehr ad absurdum geführt. So hatte Hubbert das Fördermaximum der USA für 1970 berechnet. Die IEA sieht das Land in zehn bis 15 Jahren jedoch als weltgrößten Ölproduzenten vor Russland und den Ländern im Nahen Osten. Verantwortlich dafür sind technologische Fortschritte. So ermöglicht beispielsweise das sogenannte „Fracking“ die Erschließung großer Schieferölvorkommen. Dabei wird der Rohstoff aus dichtem Schiefergestein gewonnen.
An diesem Beispiel zeigen sich die Schwächen der „Peak Oil“-Theorie: sie lässt die Entdeckung weiterer Vorkommen sowie neue Möglichkeiten der Förderung außer Acht und bezieht sich nur auf die Summe aller bekannten Ölfelder.
Das Zeitalter des Erdöls neigt sich angesichts der großen Vorräte also keineswegs dem Ende entgegen. „Öl wird auch in 50 Jahren noch einen wesentlichen Beitrag zur Energieversorgung leisten müssen. Es bleibt damit fester Bestandteil unseres Energiemixes“, erklärt Professor Christian Küchen, Geschäftsführer des Instituts für Wärme und Oeltechnik (IWO). Realistisch betrachtet werde die Energiewende nur mit Öl gelingen.
IWO, 2012
Institut für Wärme und Oeltechnik e.V.
IWO-Pressedienst Nr. 185, Dezember 2012
Neuere Artikel zum Thema (11.2014):
Presseinformation
Aktuelle BDEW-Studie zur Kundenbewertung von Heiztechnologien:
Erdgas ist bevorzugter Energieträger im Wärmemarkt
Erdgas als bevorzugte Heizenergie bestätigt / Bezahlbarkeit und Versorgungssicherheit haben Priorität
Berlin, 28. Januar 2014 – Im Wärmemarkt ist Erdgas bei den Verbrauchern nach wie vor die Nummer eins. Das zeigt eine neue Studie des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Danach würden sich 45,2 Prozent der Befragten bei der Auswahl ihrer Heiztechnologie für ein System mit dem Energieträger Erdgas entscheiden. Die Studie zeigt auch, dass Erdgas als Energieträger im Wärmemarkt in den Haushalten immer beliebter geworden ist. Die von dem Marktforschungsinstitut management consult, Mannheim durchgeführte „Soll-Positionierungsstudie Erdgas 2013“ ermittelt die Wahrnehmung und Bewertung verschiedener Heiztechnologien unter Eigenheimbesitzern. Die Studie wird jährlich durchgeführt.
Bei der Bewertung von Heiztechnologien sind Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz für die Verbraucher die entscheidenden Faktoren. Ausschlaggebend für die hohe Zufriedenheit mit Erdgas sind somit die geringen Anschaffungs- und Verbrauchskosten, aber auch Aspekte wie ein sparsamer Energieverbrauch und die Lebensdauer der Anlage. Außerdem schätzen die Befragten die langfristig zuverlässige Energieversorgung mit Erdgas, die hohen Sicherheitsstandards und den Komfort.
„Erdgas wird bei den Verbrauchern schon seit langer Zeit positiv wahrgenommen. Mit seinen vielfältigen Anwendungen wird Erdgas als emissionsarmer fossiler Brennstoff eine wesentliche Rolle beim Umbau der Energieversorgung spielen – nicht nur im Wärmemarkt, auch wenn es um die Systemstabilität der Stromversorgung oder um klimaschonende Mobilität geht“, sagte Hildegard Müller, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.
Laut BDEW entfallen 40 Prozent des Endenergieverbrauchs und etwa ein Drittel der CO2-Emissionen in Deutschland auf den Wärmemarkt. Allerdings sind 75 Prozent der Heizungsanlagen im Gebäudebestand noch nicht auf dem Stand der Technik. „Daher muss eine schnelle, effiziente und bezahlbare Modernisierung auf bewährte und klimaeffiziente Anwendungen aufbauen. Hier bieten sich beispielsweise Erdgassystemlösungen oder der Einsatz von dezentraler Kraft-Wärme-Kopplung an, um eine CO2-Reduktion und Effizienzsteigerung im Heizungsmarkt zu erzielen. Moderne Erdgasanwendungen lassen sich mit Solarthermie oder Bio-Erdgas kombinieren und tragen so zu einer zunehmenden Integration von Erneuerbaren Energien im Wärmemarkt bei“, so Müller.
BDEW, 28.01.2014
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„Nach unseren Recherchen sind Engpässe bei der Versorgung mit Erdöl mittelfristig sehr unwahrscheinlich und auch auf lange Sicht nicht zu erwarten“, sagt Walter Pfeiffer, Partner bei Roland Berger. „Weil immer mehr Ölvorkommen durch immer bessere Fördertechnologien erschlossen werden können, erhöhen sich jedes Jahr die zugänglichen Gesamtreserven“
Studie sagt: Erdöl wird nicht knapp
http://www.process.vogel.de/management_und_it/branchen_maerkte/markt-barometer/articles/430407/
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Geheimdienst warnt vor neuem Verteilungskampf
BND: Öl-Knappheit ist ein Mythos.
Weil mehr davon gefördert wird, droht ein Streit um Verschmutzungsrechte
Der Klimawandel wird nach Ansicht des Bundesnachrichtendienstes (BND) immer stärker ins Zentrum strategischer Konflikte rücken. Angesichts einer zunehmenden Förderung von Öl und Gas sei die Versorgungssicherheit dagegen nicht mehr das zentrale Thema, heißt es nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters aus Sicherheitskreisen in einer neuen BND-Analyse. „Künftig haben wir kein Problem knapper Reserven mehr.“ Daraus folge aber, dass der Ausstoß des Klimagases Kohlendioxid zunehme und die Umwelt weiter belaste.
Die Welt, 02.11.2013
http://www.welt.de/print/die_welt/wirtschaft/article121468668/Geheimdienst-warnt-vor-neuem-Verteilungskampf.html
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Und genau dazu eine Gegenposition
vom 25.03.2013
Peak-Oil und Anti-Fracking Propanganda in der ARD – “Wir haben noch 7 Jahre”
http://www.science-skeptical.de/energieerzeugung/erneuerbare-energien/peak-oil-und-anti-fracking-propanganda-in-der-ard-wir-haben-noch-7-jahre/009631/
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Die andere Meinung:Engpässe (Knappheit von Erdöl und Erdgas)
Pressemitteilung vom 25.03.2013:
„Fossile und Nukleare Brennstoffe – die künftige Versorgungssituation“
Energy Watch Group
http://www.energywatchgroup.org/Mitteilungen.26.0.html
Die Energy Watch Group ist als internationales Netzwerk von Wissenschaftlern und Parlamentariern organisiert. Träger ist die Ludwig Bölkow Stiftung in Ottobrunn bei München. Finanziert wird die Energy Watch Group aus Mitteln, die der Ludwig-Bölkow-Stiftung zufließen.
Die Ludwig-Bölkow-Stiftung hat nach ihrem Gründer Dipl.-Ing. Dr.-Ing E.h. mult. Ludwig Bölkow die Aufgabe, an der Erforschung und Planung langfristiger Entwicklungen in unserer technikgeprägten Welt mitzuarbeiten. Durch die Betrachtung von weit vor uns liegenden Zeiträumen sollen Maßstäbe für heutiges Handeln gefunden werden. Dies ist angesichts der Trägheit der grundlegenden Umstellungsvorgänge in Technik und Gesellschaft keine intellektuelle Spielerei, sondern von existentieller Bedeutung für die Menschheit. Die Stiftung soll wissenschaftlich fundierte Aussagen erarbeiten und diese – unabhängig von Einzelheiten in auch für Nichtfachleute fassbarer Form – verbreiten und so Entscheidungen für die kommenden Generationen heute durchsetzbar machen.
Vorstand der Ludwig-Bölkow-Stiftung ist Dr. Werner Zittel, Senior Scientist beim Beratungsunternehmen LBST GmbH.
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Das steht zu bezweifeln, dass der Papst die 5.000 Experten vom World-Petroleum-Congress selig spricht, nur weil die über Fakten berichten. Wie heißt es doch so schön: Seit 30 Jahren reicht das Erdöl nur noch 30 Jahre weit. Nun sind es ein paar mehr.
Sie dürfen aber sicher sein, dass unsere klugen und weitsichtigen Politiker und die selbstlose gönnerhafte Industrie dafür sorgen werden, dass die Preise steigen und steigen. Und auf das 3-Liter-Auto werden wir noch 100 Jahre warten.
Was ist die eigentliche Botschaft? Mehr Reichweite als von den Alarmisten immer wieder herunter gebetet, bedeutet ja nicht, dass man verschwenderisch mit Ressourcen umgeht. Mit etwas Verstand könnte man die Technologien so vorantreiben, dass aus 100 Jahren 300 werden. Aber: aus bestimmten Gründen wird dies mit Sicherheit verhindert werden.
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Der Papst wird persönlich jeden selig sprechen, der für diese Behauptung Beweise vorlegt.
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